Am 2. März 2025 wurde die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) 100 Jahre alt. Als älteste politische Stiftung Deutschlands stehen wir in der Tradition der Arbeiterbewegung und sind den Werten der Sozialen Demokratie verbunden. Unser Auftrag ist stets, die Demokratie zu stärken, zu verteidigen und zu fördern.
Die Stiftung gründet auf dem Vermächtnis von Friedrich Ebert, dem ersten demokratisch gewählten Reichspräsidenten der Weimarer Republik, der überzeugt war: Demokratie braucht Demokraten. Diese Überzeugung prägt unsere Arbeit bis heute. Es braucht informierte, engagierte, demokratisch gesinnte Bürger, die bereit sind, die Demokratie zukunftsfähig und sozial zu gestalten. Das gilt auch heute, wo die Demokratie in Deutschland und weltweit unter Druck steht wie lange nicht.
Mit zahlreichen Aktivitäten haben wir unser hundertjähriges Bestehen gefeiert. Ein außergewöhnliches Format war dabei unsere Pop-up-Lounge. Dabei handelt es sich um einen umgebauten Container, der zu einer mobilen Begegnungsstätte wurde. Im Frühsommer tourten wir damit quer durch Deutschland. Ob in Stuttgart oder Frankfurt/Oder, ob an großen oder kleinen Plätzen: Ziel war stets, in offener Atmosphäre mit möglichst vielen Menschen über aktuelle gesellschaftspolitische Herausforderungen und Gestaltungsideen ins Gespräch zu kommen
Auch in Berlin machte die Pop-Up-Lounge Station: Vom 20. bis 24. Juni 2025 war sie in Marzahn! Fünf Tage stand das Team des Landesbüros Berlin der FES auf dem Victor-Klemperer-Platz und bot ein vielfältiges Programm mit Vorträgen, Talkrunden, Beratung und Mitmachangeboten für Jung und Alt an.
Ein Beispiel für die kurzen Talkrunden ist die zum Thema Sport im Bezirk, bei der neben Jan Lehmann, MdA und Vorsitzender des Bezirkssportbundes, auch ein Vertreter des Marzahner American Football Vereins Berlin Bullets dabei war. Andere Beispiele sind kurze Gesprächsrunden, etwa zum Thema „Handyverbot an Schulen?“ oder „Wovon träumt Marzahn?“, an denen Bezirksstadtrat Gordon Lemm teilnahm. In Kooperation mit der Bezirkszentralbibliothek veranstalteten wir eine szenische Lesung zu „Demokratie zwischen Hetze und Hoffnung – Friedrich Ebert im Jahr 1925“. Weitere Talks, Mitmachangebote wie z.B. ein Quiz oder Beratungsangebote, etwa zu FES-Stipendien, rundeten das Programm ab. Ziel war stets, niedrigschwellige und kurzweilige Formate anzubieten.
Wir haben die auf dem Victor-Klemperer-Platz verbrachte Zeit in sehr guter Erinnerung! Ein besonderer Tag war der 21. Juni, an dem die Abschlusskundgebung der Marzahn Pride auf dem Platz endete und nicht nur für gute Stimmung, sondern auch für sehr viel Publikum sorgte.
Über die fünf Tage war die Zahl der Besucherinnen und Besucher nicht immer hoch. Aber die Gespräche, die wir führten, waren oft sehr gut und lohnend. Es gab viel Interesse an unserer Arbeit und unseren Themen, auch von denen, die noch nicht von der FES gehört hatten. Es kamen Menschen ins Gespräch, die sich bisher nicht kannten. Wir spürten, dass viele sich Gedanken und Sorgen um ihr Leben und das im Bezirk machen und Erwartungen an die Politik haben. Wir sind froh, dass wir eine Plattform für Austausch und Diskussionen bieten konnten. Denn, davon sind wir überzeugt, Demokratie kann nur funktionieren, wenn alle Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben und wir unsere Gesellschaft gemeinsam gestalten.
Felix Eikenberg, Leiter des Landesbüros Berlin der Friedrich-Ebert-Stiftung