Die SPD Marzahn-Hellersdorf wird sich auf Landesebene für eine Verbesserung der ärztlich-psychologischen Versorgung für Kinder in den Außenbezirken einsetzen. Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf etwa weist hier eine deutliche Unterversorgung auf.
Wie die Gesundheitsstadträtin des Bezirks Nicole Bienge (SPD) in einer Veranstaltung ausführte, liegt der Versorgungsgrad mit zwei psychiatrischen Praxen und zwei sozialpädiatrischen Zentren laut Kassenärztlicher Vereinigung Berlin (KV) bei lediglich 85,8 %. Die Unterversorgung mit entsprechenden Fachärzt:innen im Bezirk ist eine bereits seit längerem bestehende Problematik. „Die Folgen der Corona-Pandemie gerade von Kindern und Jugendlichen erfordere hier ein gesamtstädtisches gegensteuern“, so Stadträtin Bienge.
„Eine besonderes Problem ist die Unterversorgung mit Kinder- und Jugendpsychotherapeut:innen, welche auch im Rahmen des Kinder- und Jugendhilfegesetzes Leistungen erbringen und durch das Jugendamt abrechnen können. Leider sind die Rahmenbedingungen für diese spezielle Tätigkeitsfelder eher unattraktiv und müssen vom zuständigen Landesamt für Gesundheit und Soziales auf den Prüfstand. In der Regel erbringen Praxen diese Art der Leistungen zusätzlich und absolvieren hierfür eine separate Qualifikation. Der damit bisher verbundene Zulassungsaufwand ist immens.“
Unterstützung für den Vorstoß erhält Bienge durch Bezirksbürgermeister Gordon Lemm (SPD): Wir wollen in den nächsten Jahren kinderfreundliche Kommune werden. Die gesundheitliche Situation von Kindern und Jugendlichen steht dabei an allererster Stelle. Ich unterstütze deshalb ausdrücklich eine Initiative, die Landesgesundheitsverwaltung hier stärker in die Pflicht zu nehmen. Wir brauchen jetzt mehr Jugendärzt:innen und eine ausreichende Anzahl an Kinder- und Jugendpsychotherapeut:innen.“
Liane Ollech, Mitglied des Kreisvorstandes der SPD und Co-Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im Gesundheitswesen (ASG) in Marzahn-Hellersdorf: „Wir streben grundsätzlich den dringend benötigten breiten Ausbau der fachärztlichen Versorgung in unserem Bezirk an. Ein besonderer Bedarf besteht im pädiatrischen Bereich. Hierfür fordern wir eine engere Kooperation des Bezirksamtes und dem Land mit der Kassenärztlichen Vereinigung.“