Ausbau noch ausbaufähig – Standort-Evaluierung nach Modellprojekt dringend nötig
Bereits seit Längerem läuft das Modellprojekt „ElMobileBerlin“, in dessen Rahmen Straßenlaternen so umbaut, dass man E-Autos an diesen laden kann. In einer Anfrage des Abgeordneten Jan Lehmann zeigt sich nun der aktuelle Stand.
Nach einigen Verzögerungen sind 424 von den 1000 in Berlin geplanten Laternenladepunkten in Betrieb (Stand 27.09.2023). Davon sind 165 Laternenladepunkte in Marzahn-Hellersdorf, in Steglitz-Zehlendorf sind es 173, Treptow-Köpenick 37, Reinickendorf 40 und in Spandau 9. Weitere 576 Ladenladepunkte sollen in Berlin noch bis zum Ende des Projektes Ende 2024 entstehen.
Laternenladepunkte ergeben nur dort Sinn, wo die Menschen auf der Straße parken – z. B. im Siedlungsgebiet parken die Anwohnenden auf ihren eigenen Grundstücken und laden dementsprechend auch dort ihre Autos. Dennoch finden sich viele der umgerüsteten Laternen gerade im Siedlungsgebiet: unter anderem in der Georgenstraße, im Grabensprung und in der Schwabenallee sind drei und mehr Laternenladepunkte hintereinander angebracht. Der Senat begründet dies damit, dass die Laternenladepunkte stets in Clustern, also gruppiert, aufgestellt werden. Die Entscheidung über die Standorte fallen nach der technischen Eignung der Laternen und Eignung der Netzanschlüsse. Weiter wird abgewogen, ob die Laterne für die Umrüstung ausgetauscht werden muss. Auch der Straßentyp spielt eine Rolle. Vonseiten der Bezirke werden die Straßen- und Grünflächenämter und auch die Klimaschutzbeauftragten in die Entscheidung einbezogen. Ein Veto-Recht haben sie aber nicht.
Das Land Berlin zahlt für das Modellprojekt der Laternenladesäulen nichts. Die rund sieben Millionen Euro Fördermittel werden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bereitgestellt. Mögliche überbleibende Mittel gehen auch wieder zurück an das BMWK.
Nach Installation und dem Ende des Projektes (Ende 2024) gehen die Ladepunkte in das Eigentum des Landes Berlins über. Danach sollen sie weiterbetrieben und etwaig wenig genutzte Ladepunkte auch an neue Standorte umgebaut werden.
Jan Lehmann dazu: „Die Idee der Laternenladesäulen ist gut – die Umsetzung braucht leider zu lange und ist nicht immer nachvollziehbar. Doch aus diesen Fehlern können wir lernen: Die restlichen Ladesäulen müssen jetzt schnell aufgestellt werden und dann das Projekt evaluiert werden. Dann können noch viele Tausend Laternenladepunkte in ganz Berlin folgen – aber bitte bedarfsorientiert auch den Großsiedlungen!“