Die Mühle in Marzahn ist unser Wahrzeichen. Sie steht symbolisch dafür, dass unser Bezirk anders ist, als viele denken, die noch nie hier waren. Er ist ein guter Ort zum Leben, besonders für Familien. Am Ostersonntag haben wir eingeladen und hatten ein paar Osterüberraschungen für unsere Besucherinnen und Besucher. Von Schaumüllern, Führungen durch die Mühle mit unserem Müller bis hin zu Bastelspaß für die Kleinen war alles dabei.
Viele Marzahn-Hellersdorfer sind bei bestem Wetter unserer Einladung gefolgt. Seit ich die Mühle mit in meine Verantwortung übernommen habe, erhält sie langsam die Würdigung und Bedeutung, die sie verdient. Ich konnte eine zusätzliche Stelle als Entlastung für unseren Müller schaffen und die Gelder erhöhen, um die vielen kleinen und größeren Reparaturen nach und nach anzugehen. Durch den Fokus auf Familienangebote trägt sich die Mühle künftig selbst und belastet den bezirklichen Haushalt weniger.
Feste wie zu Ostern, zum Mutter- oder Kindertag wird es jetzt regelmäßig geben. Wer noch nie vor Ort war – ein Besuch lohnt sich bestimmt. Aktuell gibt es ein paar größere Presseanfragen, die die Mühle und unseren Müller in den Fokus nehmen wollen. So zeichnen wir ein ganz neues, positives Bild unseres Bezirks.
Handyverbot an Schulen – so geht es weiter
Ich hatte ja bereits berichtet, dass ich zusammen mit zwei weiteren Gesundheitsstadträten aus Berlin einen offenen Brief an unsere Schul- und an unsere Gesundheitssenatorin geschrieben habe. In diesem haben wir kurz, aber prägnant dargelegt, warum es aus unserer Sicht unverantwortlich ist, den (unkontrollierten) Gebrauch von Smartphones durch Kinder und Jugendliche weiter hinzunehmen. Die negativen Folgen und Gefahren sind so gravierend und offenkundig, dass es absurd ist, hier einfach nichts unternehmen zu wollen. Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Internet- und Spielsucht, altersunangemessene, psychisch belastende Videos und Bilder, Vereinsamung, Depression, Mobbing, ideologische Radikalisierung, Gewalt- und Drogenverherrlichung. Keines dieser Dinge würden wir unseren Kindern antun oder zumuten wollen. Und dennoch tun wir uns schwer, sie davor zu schützen – nicht zuletzt, da auch viele Eltern nicht wissen, was ihre Kinder täglich zu sehen bekommen, und da wir im Umgang mit den digitalen Endgeräten auch häufig nicht als Vorbilder taugen.
Auch auf einer gemeinsamen Sitzung der Bildungs- und Jugendstadträte zusammen mit der Bildungssenatorin habe ich eindringlich für ein allgemeines Verbot von privaten Smartphones an Schulen geworben. Leider hat mein Appell, den auch viele meiner Kolleginnen und Kollegen teilen und unterstützt haben, keinen Widerhall bei Frau Günther-Wünsch gefunden. Verbote brächten nichts. Wenn man das Problem aus den Schulen verbanne, bestünde es immer noch am Nachmittag – das waren im Wesentlichen die Argumente der „Bildungs“-Senatorin. Ich vermute, auch Waffen und Drogen sind an Schulen verboten – und das aus gutem Grund. Ich kann mir kaum vorstellen, dass hier eine ähnliche Diskussion aufkäme.
Das Argument, etwas Sinnvolles an einer Stelle nicht zu tun, weil ich es an anderer Stelle nicht kontrollieren kann, ist meines Erachtens auch kein stichhaltiges Argument dagegen, das Richtige zu tun. Um mich nicht mit dem Ignorieren dieser katastrophalen Entwicklung zufrieden zu geben, werde ich am 12. Juni deshalb einen Fachtag im Bezirk durchführen. Im Freizeitforum werden wir mit Kinder- und Jugendpsychiatern, Praktikern aus der Schule, aber natürlich auch mit Eltern und Schülerinnen und Schülern sowie interessierten Anwohnern ins Gespräch kommen. Wer ebenfalls dabei sein möchte, kann mir gerne eine E-Mail schreiben an: gordon.lemm@ba-mh.berlin.de
Wir werden den Druck und die öffentliche Debatte so lange aufrechterhalten, bis auch unsere Landesregierung die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen ernst nimmt. Bayern, Brandenburg und Hessen zeigen, dass das Thema inzwischen in der Politik angekommen ist und auch gehandelt wird. Ich freue mich auf eure Meinungen zu dem Thema.
Quelle Bilder: SPD MaHe / Gordon Lemm