Die SPD-Kreisdelegiertenversammlung beschloss am vergangenen Samstag, am 5.9.2020, dass die SPD-Mitglieder des Abgeordnetenhauses, des Senats und in den Aufsichtsräten von VBB GmbH und BVG AöR darauf hinwirken sollen, dass noch in diesem Jahr geeignete VBB-Tarifangebote für BVG, S-Bahn und Regionalverkehr entwickelt werden. Ziel soll es sein, diese am 1. Januar 2021 für Berlin einzuführen.

Iris Spranger, SPD-Kreisvorsitzende: „VBB und BVG müssen sich hier bewegen und dafür sorgen, dass für die neuen Formen der Arbeit – vermehrtes Arbeiten von zu Hause, ortsungebundenes Arbeiten, Teilzeitarbeit – neue Tarifprodukte entwickelt werden, die die übliche Monats- und Jahreskarte flexibel ergänzen. Es droht sonst eine breite Abkehr von Pendlerinnen und Pendlern von den Monats- und Jahresabos. Das hilft am Ende keinem.“ Dabei sollen mittelfristig VBB-weite Lösungen mit Brandenburg angestrebt werden.

Jan Lehmann, neuer stellvertretender SPD-Kreisvorsitzender in Marzahn-Hellersdorf unterstreicht: „Corona hat die Klimakrise nicht gelöst, die Klimaschutzziele müssen gerade im Verkehrssektor erreicht werden. Das schaffen wir nicht, wenn die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nun vermehrt Auto fahren, weil sich eine Monatskarte gefühlt nicht mehr lohnt. Wir brauchen so etwas wie ein Zehn- oder Zwölf-Tages-Ticket für Leute, die jetzt öfter von zu Hause arbeiten.“

VBB-Fahrausweissortiment passt nicht zur veränderten Arbeitswelt

Die Corona-Pandemie hat von Beginn an erhebliche Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiten zum Teil in einem Höchstmaß zeitlich flexibel, von zu Hause, ortsungebunden – und nur gelegentlich im Büro, im Betrieb oder der Fabrik. Mit diesem Wandel in der Arbeitswelt ändert sich auch das Mobilitätsverhalten. Aus dem vormals nahezu ausnahmslos täglichen Pendeln zur Arbeit ist nun vermehrt eine gelegentliche, flexible Nutzung des ÖPNV geworden.

Daraus ergibt sich aus Sicht der Fahrgäste die Frage, ob das Monats- oder Jahresabonnement noch die angemessenen Tarifprodukte sind, da sie, absolut gesehen, die kostspieligsten darstellen. Das Tarifsortiment des VBB-Tarifs weist hier eine Lücke auf. Ein passendes Produkt, das der neuen Entwicklung Rechnung trägt, fehlt gegenwärtig. Die Arbeitswelt hat sich verändert und auch nach der Pandemie wird sich dieser Trend nicht umkehren.