von Gordon Lemm, Bezirksstadtrat und Co-Kreisvorsitzender
Noch Ende des letzten Jahres galt es in meinem Bekanntenkreis als Sechser im Lotto, wenn man einen Kitaplatz ergattern konnte. Als ich 2018 als Jugendstadtrat eine Bilanz für Marzahn-Hellersdorf zog, fehlten uns in der Prognose fast 2000 Kitaplätze allein in unserem Bezirk.
Über 50 Kitaeröffnungen später können wir feststellen: Es gibt inzwischen mehr Kitaplätze, als es Bedarf gibt. Ohne eine solide Grundstückspolitik des Bezirks, viele Millionen Aufbauhilfen durch das Land Berlin und leistungsstarke Kitaträger wäre uns das nicht gelungen. Es ist vor allem ein Verdienst der beiden rot-rot-grünen Regierungen, einen politischen Schwerpunkt auf Familien und deren Unterstützung gesetzt zu haben.
Laut Statistik der Senatsverwaltung für Bildung waren zum 30.09.2024 noch knapp 2000 Plätze in unserem Bezirk, für die es auch Erzieher gibt, unbesetzt. Diese Zahl wird im Lauf des Kitajahres sicher noch kleiner werden, aber es zeigt, wir haben inzwischen für jede Familie einen Kitaplatz bei uns im Bezirk. Das ist eine sehr gute Nachricht für Familien. Es bedeutet auch, dass es zukünftig tatsächlich ein Wahlrecht der Eltern für einen Kitaplatz gibt. Damit verbunden müssen die Kitas zukünftig ihre pädagogischen Angebote stärker auf die Bedarfe und Wünsche der Familien ausrichten.
Nicht überall im Bezirk haben wir eine Überversorgung (diese besteht vor allem in Mahlsdorf, Biesdorf und Marzahn Süd). Es wird auch künftig in kleinem Maß Kitaneubauten geben. Gerade konnte ich im Teterower Ring in Hellersdorf eine neue Kita mit 50 Plätzen eröffnen. Hier gibt es weiterhin Bedarf, denn hier wird auch weiterhin Wohnraum geschaffen.
Ist die Krise also damit vorbei? Ich würde sagen: zum allergrößten Teil. Bis wir aber eine Situation haben, in der wir in allen Kiezen unseres Bezirks wohnortnah ausreichend Kitaplätze haben, wird es noch etwas dauern.