Gute Nachrichten für die Kulturszene im Bezirk: Am Mittwoch, dem 05. Mai, wird das Kulturforum Hellersdorf wieder eröffnet. Dieses wurde zwischen 2018 und 2020 saniert, Kulturangebote entfielen in dieser Zeit ersatzlos. Fraktion und Kreis der SPD Marzahn-Hellersdorf begrüßen die Wiedereröffnung, kritisieren jedoch unter anderem die fehlende Beteiligung von Bürger/-innen an der Entwicklung der Einrichtung.

Kulturforum glänzt in neuer Pracht!

Bauliche Mängel (etwa, Wärmedämmung und Barrierefreiheit) machten die Sanierung des Kulturforums unabdingbar. Im Zuge dieser Arbeiten wurden auch die Nutzflächen und Sanitäranlagen ausgebessert, eine Lüftungsanlage, Fenster, Zugänge, Treppen montiert sowie an der Gartenseite eine Rampe zur Verbesserung der Barrierefreiheit angebracht. Dank der SPD-Fraktion konnte auch die Erneuerung der Technik und Bestuhlung in die Sanierung aufgenommen werden. Finanziert wurde der Umbau mit insgesamt 2,6 Millionen Euro aus dem Landesprogramm „Nachhaltige Erneuerung Berlin“.

Jugendkunstschule zieht als Hauptnutzerin in das Gebäude

Als erste Nutzerin der Räumlichkeiten zieht die Jugendkunstschule nach Berliner Modell in den Standort des Kulturforums. Aus diesem Anlass übernimmt die Jugendkunstschule den Namen der jüdischen Sängerin und Widerstandskämpferin Lin Jaldati.

Jennifer Hübner, Vorsitzende und kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, erklärt: „Zunächst einmal ist es eine sehr positive Nachricht, dass der Jugendkunstschule ab sofort mehr Räumlichkeiten zur Verfügung stehen. Dafür haben wir uns bereits zu Beginn der Legislaturperiode als Fraktion eingesetzt. Ein weiteres erklärtes Ziel für diese Legislaturperiode war die Wiederbelebung der kulturpolitischen Vernetzung, etwa durch die Revitalisierung des Kulturbeirates Marzahn-Hellersdorf! Es ist schade, dass die Linkspartei mittlerweile eigene Anträge an ihre Stadträtin stellen muss, damit sie dem Anliegen der BVV, das Haus für alle Kulturakteure zu öffnen, folgt. Kurz vor der Wiedereröffnung des Kulturforums stellt sich die Frage: Warum wurde die Zeit während der Sanierungsarbeiten nicht für Kooperations- und Netzwerkarbeit genutzt? Corona kann da nicht die ausschlaggebende Antwort sein! Wir fordern das Bezirksamt auf, endlich den Beschluss der BVV vom 27. Februar 2020 umzusetzen!“

 Mehr Bürgerinnenbeteiligung bei kulturpolitischen Fragen!

Allerdings hat die Eröffnung der Jugendkunstschule einen bitteren Beigeschmack, wie Jennifer Hübner weiter feststellt: „Natürlich muss eine Jugendkunstschule eigenständig sein. Wir erwarten im Interesse der Bürgerinnen und Bürger, dass die kulturelle Bildung in dem nächsten Doppelhaushalts wieder stärker berücksichtigt wird. Dabei sollte die Eigenständigkeit der Jugendkunstschule eine große Rolle spielen. Die Entscheidung des Bezirksamtes, das Kulturforum Hellersdorf nach der Sanierung selbst zu bespielen, wurde ohne die Beteiligung der BVV getroffen. Nun muss das Bezirksamt zeigen, das es dazu in der Lage ist, die neue Einrichtung umfangreich zu bewirtschaften und vor allem auszulasten. Der Bedarf an großen Räumen im Bezirk ist in Anbetracht eines fehlenden und gut ausfinanzierten Theaters am Park sowie einem finanziell nicht untersetztem Kunsthaus Flora in Mahlsdorf, bekanntermaßen groß! Der Lethargie der letzten Jahre muss endlich beendet werden.“

Christian Linke, Bürgerdeputierter der SPD-Fraktion und Kandidat für die BVV aus Hellersdorf und Mitglied des geschäftsführenden Kreisvorstandes der SPD Marzahn-Hellersdorf, ergänzt: „„Es ist ein großartiges Ereignis für den Kulturstandort Hellersdorf, dass das Kulturforum nach fast 3 Jahren Sanierungsarbeit nun wieder öffnen kann. Damit verbunden begrüßen wir, dass sich Kinder, Jugendliche der Jugendkunstschule nun in den neuen Räumlichkeiten künstlerisch entfalten und ausleben können. Wir fordern jedoch das Bezirksamt auf, sicherzustellen, dass eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger gewährleistet ist – denn das Kulturforum gehört den Marzahn-Hellersdorferinnen und Marzahn-Hellersdorfern. Hierfür muss das Bezirksamt auch endlich das versprochene öffentliche Beteiligungsverfahren für einen Programmentwurf anstoßen. Damit der Kulturstandort weiter wachsen kann, muss nun auch mit der bereits diskutierten Erweiterung am Standort begonnen werden.“

Kulturelle Bildung in Marzahn-Hellersdorf

Die Kultur in Marzahn-Hellersdorf wäre ohne das die SPD-Fraktion Marzahn-Hellersdorf von Beginn an dieser Legislaturperiode nicht da wo sie heute ist. Dazu zählen Erfolge wie der Stellenaufwuchs im Fachbereich Kultur, eine solide Ausstattung im Schloss Biesdorf, die Sicherung der Biesdorfer Parkbühne, die Bewirtschaftung der Kino Kiste oder die Sicherung des Berlin Tschechow-Theaters. „Dennoch gibt es nach wie vor eine Vielzahl von Herausforderungen. Wir werden auch im letzten halben Jahr um die bezirkliche Kulturpolitik streiten und der Kulturstadträtin den Rücken stärken, damit der Fachbereich Kultur im Amt für Kultur Weiterbildung in den anstehenden Haushaltsverhandlungen nicht wie in den vergangenen Jahren nahezu leer ausgeht“, so Hübner abschließend.