Die fachärztliche Versorgung in Marzahn-Hellersdorf ist nicht ausreichend sichergestellt. Besonders stark fällt der Mangel im Bereich der Hautärzt:innen (75,3 % Versorgungsgrad gegenüber 110,7 % berlinweit), der Neurolog:innen (82,1% gegenüber 119,3%) und der Hals-Nasen-Ohrenärzt:innen (88,4 % gegenüber 114,2 %) aus. Auch auf die angespannte Situation bei den Kinder- und Jugendpsychiatrischen Angeboten hatte die SPD im Februar bereits hingewiesen. Um die Gesundheitsversorgung im Bezirk zu stärken, plädiert die SPD-Fraktion daher für gemeinsame Unterstützung aller Beteiligten zur Ansiedlung neuer Arztpraxen und eine Aufstockung der medizinischen Versorgung in Marzahn-Hellersdorf.

Luise Lehmann, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, erklärt: „Marzahn-Hellersdorf ist ein schnell wachsender Bezirk, doch die medizinische Versorgung bleibt häufig auf der Strecke. In einem älterwerdenden Bezirk braucht es niedrigschwellige und auch ohne Auto gut erreichbare haus- und fachärztliche Versorgungsangebote. Wir würden weitere Bestrebungen der Kassenärztlichen Vereinigung zur Überwindung der stark schwankenden Unterschiede in der Versorgung zwischen den einzelnen Bezirken begrüßen.“

Das Bezirksamt ist sich der angespannten medizinischen Versorgung im Bezirk sehr bewusst. Gesundheitsstadträtin Nicole Bienge (SPD) ist vor allem hinsichtlich einer Option zur Ansiedlung einer KV-eigenen Praxis im kontinuierlichen Kontakt mit der KV: „Bezirken stehen leider nur wenige Instrumente zur Verfügung, mit denen sie selbst auf die Ansiedlung von Ärzt:innen hinwirken können. Dennoch werden derzeit diverse Möglichkeiten geprüft, um unterstützend tätig zu werden und Ursachen für die nicht erfolgten Besetzungen von Arztsitzen nachzugehen. In einem ersten Schritt werden beispielsweise Raumanfragen für suchende Ärzt:innen, die bislang vereinzelt behandelt wurden, gebündelt gesammelt und erfasst.“

Stephanie Inka Jehne, familienpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, erklärt abschließend: „Angemessene medizinische Versorgung ist ein Menschenrecht, und zwar von Geburt an.
Wenn aber schon die Suche nach einer Hebamme hoffnungslos ist, es kaum noch Kinderarztpraxen gibt, welche neue Patienten und Patientinnen aufnehmen und Termine bei wohnortnahen Hausärzten und Hausärztinnen praktisch nicht zu bekommen sind, ist medizinische Versorgung und Prävention nicht mehr gewährleistet. Dort, wo es für alle Menschen schwer wird, ist es für psychisch Kranke, Alte und Menschen mit Migrationshintergrund praktisch unmöglich, ihr Recht auf Gesundheit und Vorsorge durchzusetzen. Eine ausreichende flächendeckende Gesundheitsvorsorge ist sicher zu stellen – Jeder Marzahn-Hellersdorfer, ob groß oder klein, muss niedrigschwellig Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Dafür setzen wir uns ein – dafür steht die SPD!“