Die Sommerferien stehen vor der Tür. Um den 605.098 Kindern und Jugendlichen der 12 Berliner Bezirke wieder mehr Angebote der Kinder- und Jugenderholung zu ermöglichen, hat sich das Land Berlin 2019 mit der Einführung des Jugendförder- und Beteiligungsgesetz dazu entschieden, Ferienmaßnahmen und Kinder- und Jugendreisen nach Jahren der Sparsamkeit endlich wieder zu stärken. Das zahlt sich nach zweieinhalb Jahren Corona-Pandemie nun endlich aus, wie eine schriftliche Anfrage von Jan Lehmann (MdA) jetzt zeigt; auch für die unter 18jährigen in Marzahn-Hellersdorf.
Finanzieller Aufwuchs
Um Erholungsfahrten, Reisen und internationale Begegnungen im Land Berlin zu stärken, hat die SPD-geführte Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie den Bezirken im Jahr 2020 einen zusätzlichen Aufwuchs von 3,35 Mio. € und 2021 noch einmal 0,3 Mio. € zugewiesen. Die Ausgaben erhöhten sich von 2,285 Mio. € im Haushaltsjahr 2020 auf ca. 6,24 Mio. € im Haushaltsjahr 2022. Das ist eine Steigerung auf mehr als das 2,5-fache. Auch Marzahn-Hellersdorf konnte davon profitieren. Erhielt der Bezirk im Jahr 2020 noch 371.394 €, waren es 2021 402.367 € und 2023 dann sogar 443.450 €.
Bunte Ferienangebote in Marzahn-Hellersdorf
In den vergangenen Jahren konnte der Bezirk bereits eine Reihe von Angeboten inner- und außerhalb der Ferien realisieren. Allein im letzten Jahr hatten die Kinder und Jugendlichen im Bezirk die Möglichkeit, am CABUWAZI-Sommerzirkuscamp in Hirschluch, den Ferienfahrten der Jungen Humanist_innen Berlin in Schweden, dem Kindercamp in Burg Lohra oder in Dänemark sowie einer Ferienfahrt der Jugendfreizeiteinrichtung Anna Landsberger an die polnische Ostsee teilzunehmen.
Bereits seit 2004 engagiert sich das bezirkliche Jugendamt, nun unter der Führung der Kinder-, Jugend- und Familienstadträtin Nicole Bienge, mit Partner:innen wie dem „Bündnis für Kinder Marzahn-Hellersdorf“ für ein ausgewogenes Ferienprogramm für die Kinder und Jugendlichen im Bezirk. Auch in diesem Jahr gibt es wieder spannende Angebote im Bezirk, wie eine kleine Anfrage von Stephanie Inka Jehne, Mitglied des neu gewählten geschäftsführenden Kreisvorstand der SPD Marzahn-Hellersdorf und familienpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Marzahn-Hellersdorf zeigt: Von kostenfreien Ausflügen in die Gärten der Welt, Angeboten in der Verkehrsschule oder Ferienfesten im Bürgerpark und am Kletterfelsen in Ahrensfelde ist vieles dabei. Stephanie Inka Jehne dazu: „Der Feriensommer in Marzahn-Hellersdorf ist berlinweit einzigartig. Auch dieses Jahr ist es dem Bündnis für Kinder gelungen, gemeinsam mit diversen Partnerorganisationen aus dem Kinder- und Jugendbereich ein buntes Programm zusammenzustellen. Unterstützt wird das Programm auch durch Spenden der lokalen Wirtschaft. Das zeigt, dass die Idee der SPD Marzahn-Hellersdorf, den Bezirk zu einer kinderfreundlichen Kommune zu entwickeln, von breiten Schultern getragen wird und nicht nur ein Projekt des Jugendamtes und der Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe ist. Das ist ein gutes Zeichen für alle jungen Menschen in unserem Bezirk.“
Ferienreisen für alle
Jan Lehmann, stellv. Kreisvorsitzender der SPD Marzahn-Hellersdorf, ergänzt: „2020 lebten in Marzahn-Hellersdorf 11.000 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren in Familien, die auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen sind. Jedes vierte Kind im Bezirk ist damit armutsgefährdet. Viele Familien können sich keine Reisemaßnahmen für ihre Kinder leisten, weil sie von Familienarmut bedroht sind. Dass das Land Berlin so viel Geld in die Hand nimmt, ist der einzig richtige Weg, um allen Kindern und Jugendlichen ein gleichberechtigtes Aufwachsen zu ermöglichen und Bildungsarmut zu bekämpfen. Für Familien, die es nicht leisten können, mit ihren Kindern in den Urlaub zu fahren, ist das eine tolle Entwicklung.“
Bildung ist mehr als Schule
Nicole Bienge, Jugendstadträtin in Marzahn-Hellersdorf, erklärt: „Anfang der 2000er stand in Berlin das große Sparen an. Mit der Schließung vieler Kinder- und Jugendclubs wurden auch die Ausgaben für Ferienfahrten sukzessive zurückgefahren und gestrichen. Dass sich dieser Zustand nach Jahren des Sparens ändert, ist Erfolg und Ergebnis des unermüdlichen Engagements der Jugendpolitiker:innen in Berlin und den Bezirken, die es oft nicht leicht haben, sich gegen die Lieblingsprojekte anderer Politik:innen durchzusetzen. Dabei sind Angebote der Kinder- und Jugenderholung gerade heute wichtiger denn je. Hier können sie jenseits von Schule und Familie wichtige Erfahrungen mit Menschen gleichen Alters sammeln, ganz gleich, ob in der Natur oder in anderen Ländern. Diese Erfahrungen sind mindestens genauso wichtig, wie Schulnoten oder Praktika.“