Günther Krug im Gespräch mit Enrico Bloch, SPD-Kandidat von Marzahn-Hellersdorf für den Bundestag

Ihr Wahlspruch überrascht. Was verbinden Sie damit?

Enrico Bloch: Ich will damit darauf verweisen, dass aus der Arbeiterklasse komme und nie vergesse, woher ich komme. Aufgewachsen in Frankfurt/Oder und mit Berlin durch meine Großeltern verbunden. Durch sie habe ich bereits in meiner Jugend enge sozialdemokratische Bindungen kennengelernt.

Aber sehr lange haben Sie Ihren Beruf doch nicht ausgeübt?

Enrico Bloch: Meinen Beruf als Bierbrauer habe ich ergriffen, nachdem mein Berufswunsch Pilot zu werden aus politischen Gründen gescheitert war. Ohne Wende wäre ich wohl in diesem Beruf länger geblieben. Als ich arbeitslos wurde, habe ich eine Umschulung zum Werbekaufmann gemacht. Das hat mir viele neue Perspektiven eröffnet. So bin ich dann im Willy-Brandt-Haus gelandet.

Dann saßen Sie sozusagen an der Quelle?

Enrico Bloch: Das waren aufregende Zeiten, als die SPD mit ihrem Hauptsitz nach Berlin umgezogen war. Ich habe dank meines Organisationsgeschicks, meiner IT-Kenntnisse und vieler Qualifizierungen das heutige zentrale Adressmanagement der SPD aufgebaut. Natürlich habe ich mich eben, weil ich an der „Quelle“ saß, immer mehr mit den Inhalten der sozialdemokratischen Politik befasst. Und ich habe viele Sozialdemokraten kennengelernt, die für mich bis heute Vorbilder sind.

Und heute ist der ehemalige Bierbrauer ein freigestellter Betriebsratsvorsitzender?

Enrico Bloch: Das war ein langer Weg. Über die Jahre habe ich immer wieder Neues gelernt – und lerne weiter dazu. Eine Partei- Zentrale muss Vorreiter beim Durchsetzen von Arbeitnehmerrechte sein. 2008 bin ich zum ersten Mal Betriebsratsvorsitzender im Willy-Brandt-Haus geworden. Wir haben viele gute Sozialleistungen und Betriebsvereinbarungen gemeinsam umsetzt. Bei uns verfällt keine Stunde. Die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten haben wir bereits vor Corona eingeführt. Bei all meinem Handeln habe ich immer das Wohl aller Beschäftigten, unsere Grundwerte und die finanzielle Situation der Partei im Blick.

Was verbinden Sie mit Ihrer Kandidatur für den Bundestag?

Enrico Bloch: Diese Wahl entscheidet darüber, ob unsere Kinder weiterhin eine bessere Zukunft haben werden. Ich sehe es als Kernaufgabe der SPD dafür zu sorgen, dass unser Sozialstaat gerade in diesen schwierigen Zeiten die großen Herausforderungen sozial gerecht bewältigt. Wir wollen und müssen für die Menschen da sein, die in der Industrie oder Dienstleistung, sei es als Arbeiter, Angestellte, Freischaffende, Gewerbetreibende, Soloselbständige oder auch als Alleinerziehende mit ihrer Arbeit unserem Sozialstaat vorangebracht haben und bringen.

Was bedeutet das für Sie als Kandidat für den Bundestag?

Enrico Bloch: Für mich ist und bleibt die SPD die Partei der arbeitenden Bevölkerung mit Bildungsauftrag. Das bedeutet für mich konsequent für soziale Gerechtigkeit eintreten, für kostenlose Bildung und gleiche Chancen für alle. Wir brauchen als Grundlage dafür ein durchgängiges System der Bildung und Erziehung. Eine gerechtere Bezahlung insbesondere in den Fachberufen, damit Auskommen wieder mehr als Einkommen ist. Wir müssen die Managergehälter begrenzen und ein faires Steuersystem durchsetzen. Innere Sicherheit beginnt mit Respekt und Anerkennung von Lebensleistungen. Da bringe ich meine Erfahrungen aus 10jähriger Tätigkeit als ehrenamtlicher Richter mit. Ich bin jetzt viel im Bezirk unterwegs, um den Bürger*innen zuzuhören und ihre Gedanken und Wünsche aufzunehmen. Ich bin ihr Vertreter in der Politik!

 

Artikel aus der Stadtblatt-Ausgabe Mai 2021: Enrico Bloch ist unser Kandidat für den Deutschen Bundestag; Günther Krug ist Kandidat für die Bezirksverordnetenversammlung in Marzahn-Hellersdorf