Berliner Stadtblatt: Herr Lemm, sind Sie der Mann, der endlich das Freibad in unserem Bezirk bauen wird?

Gordon Lemm: (Lacht) Na ja, sicher nicht ich persönlich. Aber ich bin in unserem Bezirk zuständig und kämpfe dafür, dass wir bald ein solches bekommen. Wobei wir genau genommen, nicht von einem Freibad, sondern einem Kombibad sprechen.

Das heißt ein Freibad inklusive einer Schwimmhalle. Das klingt doch noch besser, oder?

Ja das tut es. Die Erfahrungen der Bäderbetriebe zeigen, dass sich reine Freibäder nicht wirtschaftlich betreiben lassen, wenn die Eintrittspreise sozial vertretbar sein sollen. Unsere Pläne sehen vor, dass wir neben den Außenbereichen auch eine Schwimmhalle mit Saunalandschaft und Café schaffen, so dass das ganze Jahr Betrieb ist.

Das Thema Freibad gibt es seit der Schließung des Wernerbades vor fast 15 Jahren. Was macht Sie so zuversichtlich, dass es diesmal klappt?

Als ich vor viereinhalb Jahren Bezirksstadtrat wurde, waren gerade die Pläne gescheitert, am Tierpark zusammen mit Lichtenberg ein großes Bad zu bauen. Diese Idee ist letztlich am Widerstand verschiedener Parteien gescheitert. Ich wollte, dass wir uns parteiübergreifend für einen geeigneten Standort im Bezirk entscheiden, der zugleich auch vom Senat und den Berliner Bäderbetrieben (BBB) akzeptiert wird.

Und was haben Sie bis jetzt vorzuweisen?

Nach vielen Diskussionen mit den Bürger*innen und Parteien hat sich die BVV für eine gut erreichbare Fläche in der Nähe der Gärten der Welt entschieden. Dabei hat es eine nie da gewesene Einigkeit unter den Parteien unseres Bezirks gegeben, dass hier unser Kombibad entstehen soll.

Was muss jetzt also passieren, damit es weitergeht?

Wir müssen als Bezirk ein Bebauungsplanverfahren einleiten. Hierbei wird die Nutzbarkeit des Grundstückes genau überprüft und festgelegt, dass hier ein Kombibad gebaut werden darf. Außerdem müssen unsere 32 Millionen vom Land bestätigt werden und die BBB den Auftrag bekommen zu bauen.

Beides ist also abhängig von der nächsten Regierung in Berlin?

Ich habe Franziska Giffey bei einem Besuch im Bezirk unsere Situation vor Ort detailliert erklärt. Sie sagte zu, dass sie sich als Regierende Bürgermeisterin dafür einsetzen wird. Ich bin sicher: Das Freibad kommt!