Im Sommer 2020, etwa ein Jahr vor den Wahlen, warb Mario Czaja (CDU) in der Presse und auf seiner Website für den „Bildungscampus Mahlsdorf“. Ein „Generationencampus“ sollte es werden, auf über 30.000 Quadratmetern sollte er 2000 Schüler:innen der Klassen eins bis 13 Platz bieten. Auch eine Lehrerakademie, eine Hochschule, ein Sportcenter, ein Educational Technology Lab und zahlreiche Freizeiteinrichtungen waren Teil des anspruchsvollen Konzepts. Es sollte schnell gehen. Zunächst sollte die Grundschule zum Schuljahr 2022/23 an den Start gehen. „Ex-Senator hilft den Campus-Machern“ titelte der Berliner Kurier am 8. Juli 2020. Der damalige CDU-Abgeordnete Mario Czaja versprach den Campus-Initiatoren Hilfe bei den Bebauungsplänen und der Kommunikation mit den Ämtern.

Nicht einmal einen Bauantrag gab es

Doch dann wurde es still um das attraktive Projekt. Erstaunen im Abgeordnetenhaus, als im August 2022 eine schriftliche Anfrage ergab, dass nie ein Bauantrag gestellt wurde. Lapidar hatte die Bildungscampus Berlin GmbH im Mai 2022 gegenüber dem Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf erklärt, dass die Planungen für den Campus in der Mahlsdorfer Pilgramer Straße eingestellt worden seien und nicht weiterverfolgt würden. Marion Hoffmann, stellvertretende Kreisvorsitzende der SPD-Marzahn-Hellersdorf: „Schade! Dieser Wahlkampfidee hätte man eine längere Halbwertszeit gewünscht.“
Wenn die Wahlversprechen baden gehen
Günther Krug, SPD-Marzahn-Hellersdorf: „Der Bildungscampus Mahlsdorf ist nicht das einzige Versprechen, das Czaja nach seiner Wahl vergessen hat. Auch beim dringend benötigten Freibad hat er finanzielle Unterstützung durch den Bundestag angekündigt. Um dieses Angebot wurde es ebenfalls still.“ Gordon Lemm, Kreisvorsitzender der SPD-Marzahn-Hellersdorf: „Schade, dass Mario Czaja so schnell nach der Wahl und seinem plötzlichen Aufstieg zum Generalsekretär seinen Wahlkreis vergessen hat.“