In der jüngsten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Marzahn-Hellersdorf hat die SPD-Fraktion den neuen Kindertagesstätten­entwicklungsplan des Bezirks zu einem zentralen Thema gemacht. Mit einer Großen Anfrage wandte sich der SPD-Fraktionsvorsitzende Günther Krug an das Bezirksamt. Besonders die Prognosen zur Auslastung bestehender Kitas sowie geplante Neubauvorhaben standen dabei im Mittelpunkt.

Die SPD-Fraktion zog eine positive Bilanz und zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen „Gute Kita-Plätze dürfen kein Luxus sein – das ist ein Kernanliegen der SPD“, betonte Krug. „Gerade in stark wachsenden Stadtteilen wie Marzahn-Hellersdorf müssen Entwicklungen frühzeitig berücksichtigt werden, um Versorgungslücken zu erkennen und entsprechend handeln zu können. Während laut Plan für Mahlsdorf und Kaulsdorf eine positive Entwicklung erwartet wird, könnten in Marzahn-Nord und Hellersdorf Engpässe entstehen. Hier gilt es auszugleichen, um allen Kindern im Bezirk eine gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen. Ein bedarfsorientierter Ausbau der Kita-Plätze ist daher entscheidend.“

Bezirksstadtrat für Jugend, Familie und Gesundheit, Gordon Lemm, erläuterte im Lauf der BVV-Sitzung die Daten aus dem Kita-Entwicklungsplan. „Die Planungen basieren auf der 2022 vorgelegten Bevölkerungsprognose der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen.  Angesichts laufender und geplanter Bauvorhaben sowie eines zunehmenden Zuzugs von Familien ist in den betreffenden Quartieren von einer stabilen bis leicht steigenden Entwicklung auszugehen. Bis 2027 ist im Bezirk ein geringer Platzüberschuss zu erwarten. Zusätzliche Kapazitäten entstehen beispielsweise im neuen Wohngebiet am Standort Knorr-Bremse und in Hellersdorf in der Teuplitzer Straße.“ Der neue Standort in der Teuplitzer Straße wird ab 2027 die Versorgungslücke in Hellersdorf-Nord schließen.

In unterversorgten Kiezen setzt das Bezirksamt auf die gezielte Entwicklung neuer Standorte, sofern eine gesicherte Finanzierung vorliegt. Das Jugendamt führt weiterhin Träger- und Gründungsberatungen durch, um das Angebot bedarfsgerecht auszubauen. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der Ausschöpfung der betriebserlaubten Plätze, der möglichen Erweiterung bestehender Kapazitäten sowie der Berücksichtigung erhöhter Förderbedarfe.

„Das Bezirksamt verfolgt einen bedarfsorientierten Ausbau der Kita-Plätze in sozial benachteiligten Stadtteilen. Die Umsetzung weiterer Maßnahmen hängt jedoch maßgeblich von der Verfügbarkeit zusätzlicher Fördermittel ab“, führte Lemm weiter aus.

Die bildungspolitische Sprecherin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Marion Hoffmann zeigte sich erfreut über die gute Kitaplatzplanung in unserem Bezirk. „Die Planung orientiert sich an den Ergebnissen der Einschulungsuntersuchungen, die erhöhte Förderbedarfe transparent aufzeigen und als Grundlage für weitere Schritte dienen. Ein verstärkter Fokus liegt zudem auf der Schaffung inklusiver Angebote, die besonderen Anforderungen gerecht werden. Für unseren Bezirk ist es zentral, in präventive Maßnahmen zu investieren, um Chancengleichheit zu fördern und die langfristige Entwicklung der Kinder zu unterstützen. Dazu gehört auch die Verbesserung des Betreuungsschlüssels ab 1. 1. 2026. Eine wohnortnahe Versorgung mit qualitativ hochwertigen Kitaplätzen wie auch ausreichend qualifizierte Fachkräfte müssen für uns oberste Ziele sein“, so Hoffmann.

Abschließend erklärte Krug: „Es ist erfreulich, dass die ‚Kita-Krise‘ in unserem Bezirk überwunden werden konnte. Der vorliegende Kindertagesstätten-entwicklungsplan ist Ausdruck erfolgreicher sozialdemokratischer Politik – sowohl vor Ort als auch im Land Berlin.“