Das Ende September 2024 eröffnete Bürgeramt Riesaer Straße hatte einen guten Start. Es gab aber auch die üblichen Berliner Probleme, wie der SPD-Abgeordnete aus Marzahn-Hellersdorf Jan Lehmann aus einer Antwort des Senats auf seine Anfrage erfahren hat.

Für das Eröffnungsjahr wurden noch 2.824 Termine vergeben, in diesem Jahr, 2025, bereits 12.741.

Erstes Feedback rundum positiv

Die ersten Eindrücke der Beschäftigten wie auch der Bürger:innen sind sehr positiv. Besonders gelobt werden der freundliche Service, die moderne Technik, der neue Fotoautomat und die digitalen Zahlungen. Im ersten Quartal 2026 wird das Bürgeramt dann auch in die bestehende Regelbefragung zur Zufriedenheit der Beschäftigten und Bürger:innen aufgenommen.

Berlin übliche Probleme

Doch auch von einigen berlintypischen Problemen wird das Bürgeramt geplagt: Noch sind nicht alle Stellen besetzt (15/18). Insbesondere der nicht fest besetzte Informationstresen ist noch ein Problem.

Zudem werden auch hier viele der gebuchten Termine von Bürger:innen ohne Absage nicht wahrgenommen. 2024 (Oktober bis Dezember) war dies für 702 Termine der Fall. Bis zum September dieses Jahres waren es 2.456 Termine, die verfielen.

Das ist leider ein berlinweites Problem, eine Lösung ist jedoch in Sicht. Geplant noch für dieses Jahr ist die schrittweise Einführung eines Check-In-Systems. So geht keine Zeit verloren, sollten Bürger:innen zu ihren Terminen nicht erscheinen. Es entfällt die erfolglose Aufruferei von Nummern, deren Inhaber gar nicht da sind. Die durch Nicht-Erscheinen frei werdenden Kapazitäten können in Zukunft somit besser für spontane Kund:innen genutzt werden.

Jan Lehmann dazu: „Ich selbst hatte bereits einen Termin im Bürgeramt an der Riesaer Straße und wurde dort kompetent und schnell versorgt. Unser Fokus auf Bürgerämter in den vergangenen Jahren hat sich ausgezahlt und die Berliner Politik hat geliefert: Lange Wartezeiten auf einen Bürgeramts-Termin gehören der Vergangenheit an! Die guten Grundlagen dafür wurden bereits unter Rot-Grün-Rot geschaffen und tragen nun Früchte. Als SPD waren wir in jeder Konstellation dabei, die Bürgeramts-Situation zu verbessern.“

Marzahn-Hellersdorf im berlinweiten Vergleich gut aufgestellt

Auch im berlinweiten Vergleich zeigt sich, dass das neue Bürgeramt Marzahn-Hellersdorf es ins gute Mittelfeld gebracht hat. Mit 4.637 Bürger:innen auf ein Bürgeramts-VZÄ (Stelle einer/s Vollzeitbeschäftigten im Bürgeramt) liegt der Bezirk leicht über dem Berliner Schnitt (4.611). Besonders gut ausgestattet ist Mitte (100,1 VZÄ, 3.642 Einwohner:innen je Stelle), während in Reinickendorf die Versorgung am schlechtesten ist (5.634 Einwohner:innen auf jedes der insgesamt dort beschäftigten 46,2 VZÄ).

Bezirk Besetzbare VZÄ Einwohner:innen Einwohner:in/VZÄ
Mitte 100,1 364.530 3.642
Tempelhof-Schöneberg 89 337.361 3.791
Friedrichshain-Kreuzberg 68,2 266.583 3.909
Neukölln 76 307.113 4.041
Charlottenburg-Wilmersdorf 77,2 323.507 4.191
Steglitz-Zehlendorf 68,3 295.786 4.331
Berlin gesamt 835,1 3.850.809 4.611
Marzahn-Hellersdorf 61 282.847 4.637
Pankow 87,9 409.453 4.658
Lichtenberg 61 302.726 4.963
Spandau 48,2 246.257 5.109
Treptow-Köpenick 52 288.802 5.554
Reinickendorf 46,2 260.300 5.634