Die SPD Marzahn-Hellersdorf kann wie die Bundespartei im Jahr 2023 auf ihr 160-jähriges Bestehen zurückblicken. Als Geburtsstunde der Berliner Sozialdemokratie gilt der Juli 1863. In diesem Monat haben sich beim Cafetier R. G. Wollschläger erstmals wenige Sozialdemokrat*innen getroffen. Sein Tanzlokal „Eldorado“ lag an der Ecke Bergstraße 1 und 2 / Thorstraße 12 (heute Torstraße 165 in Berlin-Mitte).

In dem Lokal trafen sich anfangs die ersten Berliner Anhänger*innen des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV), der sechs Wochen vorher, am 23. Mai 1863, unter der Leitung von Ferdinand Lassalle in Leipzig als erste Deutsche Arbeiterpartei gegründet worden war. Lassalle selbst hielt im „Eldorado“ in der Anfangszeit Vorträge vor bis zu 200 Berliner Genoss*innen ab. Diese Zahl stieg nach 1900 auf über 100.000 SPD-Parteimitglieder. Vor 100 Jahren gehörten der SPD Berlin Anfang der 1920er-Jahre rund 45.000 Männer und rund 11.000 Frauen an – rund dreimal so viele Mitglieder wie heute. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs lenkten bereits 13 Bürgermeister*innen und Regierende Bürgermeister*innen mit SPD-Parteibuch die Geschicke Berlins.

Im Jahr ihres 160-jährigen Bestehens blickt die SPD Berlin nicht nur auf die eigene Geschichte: Zusammen mit der Moses Mendelssohn Stiftung arbeitet die Partei mit Student*innen die jüdische Geschichte des Grundstücks Müllerstraße 163 im Wedding auf, wo seit 1961 die neugebaute Parteizentrale „Kurt-Schumacher-Haus“ der Berliner SPD steht. Ziel der Forschung ist es, die Schicksale des jüdischen Hauseigentümers und der jüdischen Bewohner*innen

Wir in Marzahn-Hellersdorf, denken natürlich in besonderer Weise an das Wiedererstehen der Sozialdemokratischen Partei 1989. Endlich gab es sie wieder und wir konnten eigene Strukturen aufbauen, unsere politischen Ziele formulieren und dafür werben. Ob Bezirksbürgermeisterin oder Bezirksbürgermeister, Stadträte und Stadträtinnen, BVV-Mitglieder oder Abgeordnete im wAbgeordnetenhaus, unsere vielen ehrenamtlichen Mitglieder. im Bundestag oder als Senatorin wir haben und werden auch weiterhin für unsere Ziele und Werte im Bezirk, Berlin, Deutschland und Europa eintreten. Den unsere 160 jährige Tradition ist nicht das Bewahren der Asche sondern das Schüren der Flamme. Dafür steht die SPD auch in den nächsten Jahrzehnten.

Sie wollen mehr über die Geschichte der SPD erfahren, hier finden Sie dazu mehr Informationen

In der kommenden Woche feiern wir 160 Jahre SPD. 160 Jahre, in denen die Sozialdemokratie die Gesellschaft geprägt, existenzielle Herausforderungen bewältigt und Geschichte geschrieben hat. Hier finden Sie eine kleine Auswahl der Veranstaltungen zu unserem Jubiläum.


 

 

 

Das weibliche Gesicht der Sozial­demokratie

In diesen Tagen begeht die SPD ihren 160. Geburtstag. Die Befreiung der Frau von politischer, sozialer, ökonomischer und kultureller Bevormundung zählt seit Gründung der Sozialdemokratie 1863 zu ihren wesentlichen Zielen. Engagierte Frauen prägten die SPD seit dem 19. Jahrhundert. Die Themen und die Formen ihres Engagements haben sich dabei wieder gewandelt, die Ziele blieben aber gleich. Der Einsatz für ein demokratisches Wahlrecht und die Sicherung der Demokratie, der Kampf um soziale Gerechtigkeit oder das Eintreten für Geschlechtergerechtigkeit haben viele Facetten.
Die Friedrich-Ebert-Stiftung stellt anlässlich des Jubiläums prägende Sozialdemokratinnen in den Mittelpunkt einer Ausstellung. Für jedes des vergangenen 16 Jahrzehnte wird eine Frau präsentiert, die als Person und mit ihrem Lebensthema für die Geschichte der Sozialdemokratie steht. Keines dieser Themen hat an Aktualität verloren.

Ausstellung:
22. Mai.-25. Juni 2023, Di-So von 12-18 Uhr (letzter Einlass 17.30 Uhr)
Willy-Brandt-Haus

22.5.: 160 Jahre sturm­erprobt. 160 Jahre SPD. – Gedenken an Julius Leber

Auftakt­veranstaltung einer Reihe der AfA Berlin

Julius Leber ist im wechselnden französischen und deutschen Elsass aufgewachsen, früh mit demokratischen und europäischen Gedanken erzogen worden, war Journalist, verwundet im Ersten Weltkrieg, engagiert für Demokratie als SPD-Abgeordneter im Reichstag. 1933 wurde er verhaftet und kam in KZ und Zuchthaus.

Julius Leber – ein Staatsbürger in Uniform und aufrechter Sozialdemokrat im Widerstand! Nach seiner Entlassung beteiligte er sich zusammen mit Gustav Dahrendorf an einer Kohlenhandlung in Berlin-Schöneberg, welche zur Tarnung für Treffen von Widerstandgruppen diente. Später war Julius Leber zusammen mit anderen aktiv am geplanten Staatsstreich beteiligt. Er sollte nach dem erfolgreichen Aufstand gegen Hitler Innenminister einer neuen Regierung werden. Am 5. Januar 1945 wurde er nach einem Urteil des Volksgerichtshofes hingerichtet. Julius Leber steht für gelebte Sozialdemokratie.

Ablauf:            
1) Begrüßung und Einleitung: Rolf Wiegand (AfA Landesvorsitzender Berlin)
2) Einblick in das Leben von Julius Leber: Dr. Ruth Möller
Die Veranstaltung wird musikalisch von den vorwärts-Liederfreunden umrahmt.

Montag, den 22.05.2023, 17.00 Uhr
Annedore-Leber-Park
Torgauer Straße 24-25, 10829 Berlin-Schöneberg

Die Kohlenhandlung – Treffpunkt des Widerstandes.
Der Ort für die Kundgebung befindet sich im hinter der Kohlenhandlung.
Es ist der zukünftige Lern- und Gedenkort Annedore und Julius Leber.

 

 

Veran­stal­tungen am 23. Mai auf SPD.DE

Am Dienstag, dem 23. Mai, begeht die Bundes-SPD das Jubiläum mit der Veranstaltung „Fortschritt braucht Gerechtigkeit – Seit 160 Jahren Ideen für morgen“ mit Reden von Bundeskanzler Olaf Scholz und den SPD-Parteivorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil mit anschließender Podiumsdiskussion (Beginn 11 Uhr).
Am Abend des 23. Mai folgen im Rahmen der Feierlichkeiten Preisverleihungen des Regine-Hildebrandt-Preises, des Gustav-Heinemann-Preises und des Wilhelm-Dröscher-Preises (Beginn: 18:30 Uhr).

Hier können Sie die Veranstaltung anschauen